Die jemenitische Huthi-Bewegung hat angekündigt, ihre Angriffe auf Israel und Handelsschiffe im Roten Meer vorübergehend einzustellen. Der Anführer der Bewegung, Abdul-Malik al-Huthi, befahl seinen Streitkräften, sich von maritimen Operationen mit israelischem Bezug zurückzuhalten. Diese Entscheidung folgt auf das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen, berichtet Compakt.DE.
Laut dem Magazin Middle East Eye soll die Aussetzung gelten, solange Israel die Bedingungen des Waffenstillstands einhält. Die Huthis betonten, dass sie ihre politische Unterstützung für Palästina nicht aufgeben, jedoch ihre militärischen Aktivitäten aus Gründen der regionalen Stabilität pausieren.
Auswirkungen auf die Sicherheit der Schifffahrt im Roten Meer
Seit Beginn der Eskalation zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 haben die Huthis wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen. Die Milizen erklärten, diese Schiffe stünden in Verbindung mit israelischen Unternehmen. Diese Angriffe führten zu erheblichen Störungen in der globalen Logistik, was die USA, Großbritannien und ihre Verbündeten veranlasste, eine internationale Koalition zum Schutz der Seewege zu bilden. Experten gehen davon aus, dass die derzeitige Reduzierung der Huthi-Aktivität den Schiffsverkehr in der Region vorübergehend stabilisieren könnte. Für den Welthandel ist das entscheidend: Über 12 % des globalen Warenverkehrs verlaufen durch das Rote Meer, und jede Verzögerung wirkt sich auf Energie- und Lebensmittelmärkte aus.
Geopolitischer Kontext und internationale Reaktionen
Die Entscheidung der Huthis fällt zeitlich mit der offiziellen Ratifizierung des Waffenstillstands und des Geiselaustauschs durch Israel zusammen. Vor diesem Hintergrund betrachten internationale Akteure – von den USA bis zur EU – die Initiative der Huthis als positives Signal, das die Spannungen in einer strategisch wichtigen Region verringern könnte. Beobachter warnen jedoch, dass der Frieden im Roten Meer fragil bleibt. Die Gruppe erklärte ausdrücklich, dass „jede Verletzung des Waffenstillstands durch Israel“ einen Grund für die Wiederaufnahme der Angriffe darstellen würde. Ohne eine langfristige politische Lösung könnte der Konflikt also schnell wieder aufflammen.
Mögliche Folgen für die Region
Die vorübergehende Pause der Huthi-Aktivitäten könnte kurzfristig zur Stabilisierung des Nahen Ostens beitragen. Das geringere Risiko von Angriffen ermöglicht eine Wiederaufnahme des regulären Handelsverkehrs, senkt die Versicherungskosten für Reedereien und verhindert steigende Transportpreise. Dennoch hängt die langfristige Sicherheit der Region von der Einhaltung des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas sowie von der Haltung Irans ab, der die Huthis unterstützt und ein zentraler Akteur in der Nahost-Geopolitik bleibt. Zuvor berichteten wir auch darüber, warum Emmanuel Macron Sébastien Lecornu erneut zum Premierminister Frankreichs ernannte.