Jilly Cooper war eine der wenigen Autorinnen, die gleichzeitig unterhielt, provozierte und das Leben der britischen Oberschicht genau beobachtete. Ihre Romane verkauften sich millionenfach. Viele wurden verfilmt, und ihre Figuren wurden zu Symbolen mehrerer Generationen von Leserinnen und Lesern. Mit 88 Jahren ist sie gestorben. Diese Nachricht brachte ihre Bücher erneut auf die Titelseiten, berichtet Compakt.DE.
Fakt des Tages: Was geschah
Die Autorin starb am Sonntagmorgen nach einem Sturz. Ihre Kinder Felix und Emily bestätigten die Nachricht und bezeichneten den Tod als „vollkommenen Schock“ für die Familie. Auch ihre Verlage und Agentur erklärten die Umstände in offiziellen Kommentaren. Jilly Cooper wurde 88 Jahre alt.
Jilly Coopers Erfolgsformel: Romane, die ein Genre prägten
Oft wurde Cooper als „Königin der erotischen Romane“ bezeichnet. Das Etikett war laut, aber passend. Sie verband gesellschaftliche Satire mit freizügigen Geschichten über Liebe, Ehrgeiz und Macht. Die Handlung spielt meist in der fiktiven Grafschaft Rutshire. Dort entstanden ihre bekanntesten Werke der Reihe „Rutshire Chronicles“. Besonders Riders (1985) und Rivals (1988) machten sie berühmt und prägten das Genre der sogenannten „Bonkbusters“.
Verfilmungen und neue Lesergenerationen
Nach der Serienverfilmung von Rivals im letzten Jahr wuchs das Interesse an ihrem Werk erneut. Die Serie brachte ihre Figuren einem jungen, digitalen Publikum näher. Viele kannten sie bisher nur aus Zitaten oder von Buchcovern. Die TV-Version zeigte Coopers größte Stärke: Sie verstand es, die feinen Unterschiede der britischen Gesellschaft mit Humor und Spannung zu erzählen.
Reaktionen: Von Lesern bis zum Königshaus
Nach der Todesmeldung äußerten sich viele Menschen öffentlich – von Verlegern über Autorinnen bis hin zu Politikern. Britische Medien berichteten auch über Beileidsbekundungen aus dem Buckingham-Palast. Kolleginnen beschrieben Cooper als „absolute Königin des Genres“, die „über fünfzig Jahre lang die Kultur prägte“.
Warum sie gelesen wurde – und weiter gelesen wird
Ihre Bücher wurden weltweit zu Bestsellern. Das lag an ihren spannenden Geschichten, mutigen Themen und ihrem genauen Blick auf soziale Klassen. Außerdem schrieb sie mit Humor und Menschlichkeit. Jilly Cooper schämte sich nie für ihre Popularität. Sie bewies, dass Unterhaltung auch Tiefe haben kann.
- Treffsichere Beobachtungen über das soziale Leben: Clubs, Redaktionen oder Reitställe als Spiegel der Gesellschaft.
- Empathische Heldinnen: stark, ehrgeizig und manchmal unbequem – aber immer glaubwürdig.
- Lebendige Sprache und Humor: schnelle Dialoge, Selbstironie und ein Stil, der zeitlos bleibt.
- Serienstruktur: wiederkehrende Figuren und Orte schufen ein Gefühl von „literarischer Heimat“.
All das erklärt, warum ihre Bücher noch heute beliebt sind und immer wieder neu aufgelegt werden.
Wie es mit ihrem Erbe weitergeht
Insgesamt schrieb sie 18 Romane. Millionen Exemplare wurden in Großbritannien und weltweit verkauft. Die Rechte an ihren Werken und der jüngsten TV-Serie sorgen dafür, dass ihr Name lebendig bleibt. Ihre Agentin erklärte, Coopers Einfluss habe „Kultur, Sprache und Literatur“ über Jahrzehnte geprägt. Das sichert ihren Geschichten ein langes Leben – in Buchhandlungen und auf Streaming-Plattformen.
Jilly Cooper erschuf eine Welt voller Leidenschaft, Witz und gesellschaftlicher Beobachtung. Ihr Tod ist ein Anlass, ihre Werke neu zu entdecken. Nicht nur aus Nostalgie, sondern um zu sehen, wie Unterhaltungsliteratur zum Spiegel ihrer Zeit wird. Ihre Figuren werden weiterleben – in den Büchern und auf den Bildschirmen. Zuvor berichteten wir über das Arkanum der Tarotkarte „Die Liebenden“ – Bedeutung und Energie der Harmonie.