Seltenes Schneefall-Phänomen überrascht die Alpen im September

Seltenes Schneefall-Phänomen in den Alpen im September

Ende September wurde in den Italienischen Alpen ein seltenes Phänomen registriert – Schnee fiel in Höhen unter 1600 Metern, was seit mehr als drei Jahrzehnten nicht beobachtet wurde. Für Touristen und Einheimische kam dies überraschend, da der Herbst normalerweise Regen und nicht winterliche Landschaften bringt, berichtet die Compakt.DE.

Geschlossene Alpenpässe und Verkehrskollaps

Der unerwartete Wintereinbruch legte den Verkehr an wichtigen Verkehrsknotenpunkten lahm. Der Sustenpass, Gotthardpass, Grimselpass und Nufenenpass mussten wegen starker Schneefälle vorübergehend geschlossen werden. Auf den Zufahrten zum Gotthardtunnel bildeten sich kilometerlange Staus: auf der Nordseite etwa zehn Kilometer, auf der Südseite über acht. Die Wartezeit für Fahrer betrug bis zu zwei Stunden und verursachte erhebliche Probleme für den internationalen Transport.

Westalpen und seltene Wetterphänomene

Im Piemont sank die Schneefallgrenze auf 1550–1600 Meter, was zuletzt 1993 geschah. In den Dolomiten blieb der Niederschlag über 2000 Metern, während im Nationalpark Gran Paradiso Schnee bereits auf 1500 Metern fiel. Im Bereich des Stausees Serra auf über 2200 Metern erreichte die Schneedecke eine Dicke von 25 Zentimetern.

Atmosphärische Ursachen durch Zyklon „Alessio“

Meteorologen erklären den frühen Schneefall mit dem Einfluss des Zyklons „Alessio“, der kalte Luft und Feuchtigkeit aus Nordeuropa brachte. Solche Wettersysteme bringen normalerweise Regen, doch diesmal führte die Kombination aus niedrigen Temperaturen und Niederschlägen zu einem echten Winterbild im September.

Klimatischer Kontext des ersten Schneefalls des Jahres

Längerfristige Beobachtungen zeigen den gegenteiligen Trend: Seit 1971 tritt der erste Herbstschnee in den meisten alpinen Regionen im Durchschnitt zwei Wochen später auf. Ein ähnlicher Trend wird an 87 % der europäischen und nordamerikanischen Wetterstationen beobachtet und gilt als Beweis für den globalen Klimawandel. Der September-Schnee 2025 war daher eher eine Anomalie, die die Instabilität heutiger Wetterzyklen unterstreicht. Zuvor berichteten wir auch, dass Israel eine Hilfsflottille für Palästina mit Greta Thunberg festhielt.