Claudia Cardinale, geboren als Claude Joséphine Rose Cardinale, kam am 15. April 1938 in La Goulette, Tunesien, in eine sizilianisch-italienische Familie zur Welt. Ihre Kindheit verbrachte sie in einer mehrsprachigen Umgebung: Zuhause sprach sie Französisch, beherrschte Arabisch und den sizilianischen Dialekt. Italienisch lernte sie erst mit Beginn ihrer Schauspielkarriere, schreibt Compakt.DE.
Der Weg zum Ruhm im Kino
Ihre ersten Schritte zum Ruhm machte Cardinale 1957, als sie den Titel „Die schönste Italienerin Tunesiens“ gewann (ein Wettbewerb der italienischen Botschaft). Dies wurde ihr Eintrittsticket ins Kino: Bereits ein Jahr später unterzeichnete sie einen Vertrag mit den Vides-Studios und debütierte in „Gewöhnliche Unbekannte“. Ihre Ausstrahlung und markante Schönheit zogen rasch die Aufmerksamkeit großer Regisseure wie Federico Fellini, Luchino Visconti und Sergio Leone auf sich.
Kinematographisches Erbe
Seit Ende der 1950er Jahre spielte Cardinale in fast fünfzig Filmen mit. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Rocco und seine Brüder“, „Der Leopard“, „Der rosarote Panther“, „Achteinhalb“, „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Das rote Zelt“. Sie verkörperte Frauenfiguren voller Sinnlichkeit, Stärke und Verletzlichkeit und hinterließ einen bleibenden Eindruck im europäischen Kino. Sie wurde mit dem Goldenen Löwen, dem Goldenen Bären, dem Goldenen Adler ausgezeichnet und erhielt 2002 den Ehrenpreis der Filmfestspiele von Venedig.
Privatleben und Familie von Claudia Cardinale
Die Schauspielerin war zweimal verheiratet: zunächst mit dem Produzenten Franco Cristaldi, später mit dem Regisseur Pasquale Squitieri, mit dem sie über vier Jahrzehnte zusammenlebte. Ihr Privatleben war oft Gegenstand von Spekulationen. Sie hatte einen unehelichen Sohn, Patrizio, den sie viele Jahre lang als jüngeren Bruder ausgeben musste, da Produzenten die Wahrheit verheimlichen wollten. Später bekam sie eine Tochter, Claudia.
Gesellschaftliches Engagement
Neben der Schauspielerei engagierte sich Cardinale stark sozial. Seit 1999 war sie UNESCO-Sonderbotschafterin für die Rechte der Frauen. 2008 wurde sie in Frankreich mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet, was die internationale Bedeutung ihres Wirkens bestätigte.
Skandale und unbekannte Seiten der Biografie
Auch das Leben der Schauspielerin war nicht frei von Schwierigkeiten. Ihre Beziehung zu Produzent Cristaldi war von Gerüchten über Kontrolle ihrer Karriere begleitet. In der Presse diskutierte man oft über ihren Akzent und die Tatsache, dass ihre Stimme in frühen Filmen nachsynchronisiert werden musste. Trotzdem bewahrte sie ihre Individualität und den Status einer Kultikone.
Spannende Fakten über Claudia Cardinale
- Ihr Bild schmückte über 900 Zeitschriften-Cover in 25 Ländern.
- Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere galt sie als „die schönste Frau des italienischen Kinos“.
- Sie beherrschte fünf Sprachen – Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch und Arabisch.

Letzte Jahre und Tod der Schauspielerin
Seit Ende der 1980er Jahre lebte Cardinale in Frankreich, in Nemours bei Paris. Dort starb sie am 23. September 2025 im Alter von 87 Jahren im Kreis ihrer Familie. Ihr Tod markierte das Ende einer ganzen Ära des europäischen Kinos. Zuvor berichteten wir auch über den Rekordausbruch von Dengue in Bangladesch: Ursachen und Folgen.