Am 11. September 2025 kündigten die belarussischen Behörden eine umfangreiche Begnadigung an. 52 Personen, die wegen politischer Anklagen verurteilt worden waren, verließen die Haftanstalten. Dieses Ereignis zählt zu den größten Amnestien der letzten Jahre und signalisiert den Wunsch Minsks, den internationalen Druck zu verringern, berichtet Compakt.DE.
Welche Länder setzten die Freilassung durch
Unter denjenigen, die die Gefängnismauern verlassen konnten, befinden sich 14 Bürger anderer Staaten. Es handelt sich um Einwohner Litauens, Lettlands, Polens, Deutschlands, Frankreichs und des Vereinigten Königreichs. Ihre Freilassung wurde durch Gespräche mit dem US-Präsidenten Donald Trump und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs ermöglicht. Litauens Präsident Gitanas Nausėda bestätigte, dass unter den Begnadigten sechs Litauer sind. Er betonte, dass politische Verfolgung Menschen nicht ohne Unterstützung der internationalen Gemeinschaft lassen dürfe.
Wen betraf die Amnestie des belarussischen Machthabers
Unter den Freigelassenen befindet sich auch der Journalist und Blogger Ihar Losik, Autor des Kanals „Belarus głownogo mozgu“. Er war 2021 wegen protestbezogener Anschuldigungen zu 15 Jahren Strafkolonie unter verschärften Bedingungen verurteilt worden. Seine Entlassung wird als wichtiges Signal für die Medienszene des Landes gesehen, in dem unabhängige Journalisten und Aktivisten häufig unter Druck geraten.
Reaktion der Nachbarn und Partner
Die europäischen Hauptstädte reagierten mit verhaltenem Optimismus. Offizielle Stellen in Vilnius und Riga begrüßten die Entscheidung Minsks und betonten, sie müsse ein Schritt zur weiteren Verbesserung der Menschenrechtslage sein. Westliche Diplomaten unterstrichen, dass die Amnestie nur dann ein überzeugenderes Signal darstellt, wenn Belarus neue Festnahmen aus politischen Gründen beendet.
Warum Lukaschenko die Gefangenen gerade jetzt freiließ
Nach Ansicht von Experten könnte die Freilassung der politischen Gefangenen mit dem Bestreben der belarussischen Regierung zusammenhängen, Zugeständnisse vom Westen zu erhalten und den Sanktionsdruck zu mindern. Die Amnestie eröffnet zudem Möglichkeiten für einen Dialog mit europäischen Partnern vor den Beratungen über neue wirtschaftliche Beschränkungen.
Weitere Perspektiven für die Freilassung der verbleibenden politisch Inhaftierten
Obwohl die Begnadigung von 52 Personen ein positives Signal ist, fordern Menschenrechtsorganisationen, hier nicht stehen zu bleiben. In belarussischen Gefängnissen sitzen weiterhin Hunderte von Menschen, die wegen Teilnahme an Protesten oder Kritik an den Behörden festgenommen wurden. Die internationale Gemeinschaft erwartet, dass Minsk weitere Schritte unternimmt, um die restlichen politischen Gefangenen zu befreien und ihre Bürgerrechte zu gewährleisten. Zuvor berichteten wir über den türkischen Kampfjet KAAN: Eigenschaften, Produktion und Perspektiven.