Die US-Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard hat eine Direktive unterzeichnet, die alle Unterlagen im Zusammenhang mit möglichen Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland klassifiziert. Das am 20. Juli datierte Dokument erhielt die Einstufung NOFORN („Not for Foreign Nationals“) — was bedeutet, dass es selbst den engsten Partnern des Geheimdienstbündnisses „Five Eyes“ (USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland) nicht weitergegeben werden darf, berichtet Compakt.DE unter Berufung auf CBS News.
Was die Einstufung NOFORN für die Verbündeten bedeutet
Die Einführung des NOFORN-Vermerks bedeutet, dass selbst die engsten Partner Washingtons keinen Zugang zu Analysen und Berichten über den Verhandlungsprozess erhalten. Der Austausch ist nur innerhalb der Institutionen erlaubt, die die Informationen erstellt oder erhalten haben. Mit anderen Worten: Die Verbündeten bleiben außerhalb des internen Informationskreises der USA.
Welche Informationen weitergegeben werden dürfen
Die Einschränkungen betreffen ausschließlich die Verhandlungsprozesse. Die Direktive gilt nicht für militärische Daten oder diplomatische Kanäle im Zusammenhang mit der Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte. Das bedeutet, dass die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zwischen den Partnern fortgesetzt wird, während Fragen des Friedens aus dem kollektiven Analysefeld herausgenommen werden.
Signale zu einem persönlichen Treffen zwischen Selenskyj und Putin
Kurz zuvor hatte Ex-Präsident Donald Trump von Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin gesprochen, doch diese Aussage stieß bei Experten auf Skepsis. Nach Angaben von CNN zeigt der Kreml keinerlei Bereitschaft zu direkten Verhandlungen — „weder jetzt noch in Zukunft“. Dieser Kontrast unterstreicht die strategische Ungewissheit und verstärkt das Gewicht der Schritte Washingtons.
Internationale Folgen der US-Entscheidung
Der Ausschluss der Verbündeten aus dem Prozess könnte mehrere Konsequenzen haben:
- Abbau von Vertrauen innerhalb der Geheimdienstgemeinschaft;
- Einschränkung der Möglichkeiten für gemeinsame Analysen;
- Stärkere Abhängigkeit der Partner von offiziellen Aussagen Washingtons.
Damit behalten die USA das Monopol über das Informationsfeld zu den Verhandlungen, was sich sowohl auf die interne Politik des Bündnisses als auch auf künftige diplomatische Schritte auswirken könnte. Zuvor berichteten wir darüber, dass das Pentagon eine neue Abfangrakete für das Patriot-System entwickelt.