DFK 52 — ein Roter Überriese, der sich im Sternhaufen Stephenson 2 in einer Entfernung von 18.900 Lichtjahren von der Erde befindet. Seine Masse wird auf 10–15 Sonnenmassen geschätzt, und seine Leuchtkraft übertrifft die der Sonne um etwa das 20.000-Fache. Für seine Klasse schien der Stern zunächst typisch, bis Beobachtungen einen beispiellosen Massenverlust feststellten, berichtet das Nachrichtenportal Compakt.DE.
Die größte bekannte Gas- und Staubwolke
Mit Hilfe des ALMA-Arrays in Chile entdeckten Astronomen eine Wolke mit einem Durchmesser von bis zu 1,4 Lichtjahren, die sich um DFK 52 gebildet hat. In den letzten 4.000 Jahren hat der Stern Materie verloren, die der Masse der Sonne entspricht. Dies widerspricht den bekannten Mustern: Weniger leuchtkräftige Überriesen verlieren normalerweise langsam und gleichmäßig Masse, während hellere Sterne dies schnell und asymmetrisch tun. DFK 52 passt nicht in dieses Schema und zeigt einen ungewöhnlich hohen Massenverlust bei vergleichsweise geringer Leuchtkraft.
Superwind und veränderte Dynamik
Vor etwa viertausend Jahren erlebte der Stern einen massiven Ausstoß mit einer Geschwindigkeit von 27 km/s – ein Phänomen, das Forscher als „Superwind“ bezeichnen. Später verlangsamte sich der Strom auf 10 km/s, deutlich weniger als bei den bekannten Überriesen Beteigeuze oder Antares. Gerade dieser abrupte Wechsel in Geschwindigkeit und Menge der ausgestoßenen Materie stellt das größte Rätsel dar.
Vermutung über einen verborgenen Begleiter
Eine mögliche Erklärung ist ein Mehrfachsystem. Sollten sich im Zentrum von DFK 52 mehrere Sterne befinden, könnte ihre gravitative Wechselwirkung komplexe Strukturen in Form von Ringen oder ungleichmäßigen Materieströmen erzeugen. Bisher wurden jedoch keine eindeutigen Hinweise auf Binärität festgestellt, wie etwa eine bipolare Gasverteilung.

Was das für die Evolution von Überriesen bedeutet
DFK 52 wird früher oder später sein Leben in einer Supernova-Explosion beenden. Doch sein derzeitiges Verhalten zwingt Wissenschaftler dazu, die bisherigen Vorstellungen über die Entwicklungsphasen massereicher Sterne zu überdenken. Die ungewöhnlichen Dimensionen des Massenverlusts könnten auf bislang unbekannte Mechanismen hinweisen, die einer katastrophalen Endphase vorausgehen. Weitere Untersuchungen dieses Sterns könnten Aufschluss darüber geben, wie ähnliche Objekte die Bildung des interstellaren Mediums und die Entwicklung von Galaxien beeinflussen. Früher haben wir darüber berichtet, was das israelische Projekt E1 ist und welche Auswirkungen es auf die palästinensische Staatlichkeit hat.