Großbritannien hat der Ukraine vorzeitig mehrere Hundert Mehrzweckraketen des Typs Martlet (Lightweight Multirole Missile, LMM) geliefert. Sie stammen vom Unternehmen Thales. Diese Lieferung beschleunigt die Modernisierung des ukrainischen Luftverteidigungssystems, besonders in Zeiten häufiger Drohnen- und Hubschrauberangriffe, schreibt Compakt.DE.
Die Martlet ist als vielseitige Rakete für schnelle Reaktionen entwickelt worden. Sie wiegt rund 13 Kilogramm, ist 1,3 Meter lang und trifft Ziele in über sechs Kilometern Entfernung. Ihre Geschwindigkeit erreicht etwa 1,5 Mach. Durch das Laserlenksystem bleibt sie präzise und verursacht kaum Nebenschäden.
Technische Struktur der Martlet-Raketen
Die LMM vereint einfache Bauweise und hohe Wirkung. Ihr Sprengkopf wiegt etwa drei Kilogramm und kann im Kontakt- oder Distanzmodus ausgelöst werden. Dadurch eignet sich Martlet besonders gut gegen kleine, schnelle Ziele wie Drohnen, Hubschrauber oder leichte Flugzeuge. Das Steuerungssystem arbeitet nach dem Prinzip des Beam-Riding: Der Bediener hält den Laserstrahl auf das Ziel, und die Rakete folgt ihm. Diese Methode macht das System robust, leicht bedienbar und weniger anfällig für elektronische Störungen.
Reichweite und taktische Bedeutung
Die Reichweite der Martlet beträgt je nach Startbedingung zwischen sechs und acht Kilometern. Damit schließt sie die Lücke zwischen tragbaren Abwehrsystemen und größeren Anlagen wie NASAMS oder IRIS-T. Ukrainische Einheiten nutzen Martlet immer häufiger in mobilen Luftabwehrteams. Die Raketen werden auf Pickups und leichte Panzerfahrzeuge mit optischen Überwachungssystemen montiert. So können Soldaten schnell auf feindliche Drohnen wie Orlan-10 und Lancet reagieren, aber auch auf Hubschrauber wie Ka-52 oder Mi-24.
Kosten und Nutzen
Ein großer Vorteil der Martlet ist ihr gutes Verhältnis von Preis und Leistung. Eine Rakete kostet schätzungsweise zwischen 30.000 und 70.000 US-Dollar. Sie ist damit deutlich günstiger als Systeme mittlerer Reichweite. Für die Ukraine bedeutet das: Teure Anlagen können für strategische Ziele reserviert bleiben, während Martlet schnelle Reaktionen auf Drohnen und kleinere Bedrohungen ermöglicht.
Hauptvorteile der Martlet-Raketen
Mit Martlet kann die Ukraine ein modernes, mehrschichtiges Luftabwehrsystem aufbauen, das flexibel auf verschiedene Bedrohungen reagiert.
- Mobilität: Das geringe Gewicht erlaubt den Einsatz auf Land- und Seeplattformen.
- Genauigkeit: Das Laserlenksystem reduziert Nebenschäden selbst in Städten.
- Schneller Start: Das System ist in wenigen Minuten einsatzbereit – wichtig bei plötzlichen Angriffen.
- Modularität: Martlet kann in Boden-, Luft- oder Seeverteidigungssysteme integriert werden.
Die leichte und präzise Rakete stärkt die Verteidigung gegen Drohnen erheblich. Ihr Einsatz könnte künftig einer der Gründe sein, warum der ukrainische Luftraum auch bei neuen russischen Angriffen sicher bleibt.
Grenzen und Nachteile
Martlet löst nicht alle Probleme der Luftverteidigung. Ihre Reichweite und Sprengkraft reichen nicht aus, um große Raketen oder Flugzeuge in großer Höhe zu stoppen. Außerdem braucht die Lasersteuerung freie Sicht auf das Ziel. Nebel, Rauch oder Staub können daher die Genauigkeit verringern.
Einsatz im ukrainischen Luftverteidigungssystem
Das britisch-ukrainische Programm mit einem Wert von über 1,6 Milliarden Pfund integriert Martlet vollständig in das nationale Abwehrsystem. Es umfasst nicht nur Raketenlieferungen, sondern auch die Anpassung der Startanlagen, neue Feuerleitsysteme und Schulungen für Soldaten. Damit wird Martlet Teil eines modernen Netzwerks, das NASAMS, IRIS-T und sowjetische Kurzstreckensysteme ergänzt. Außerdem berichtete Compakt.DE über die neuen Wi-Fi-7-Router TL-7DR7270 und TL-7DR7290 von TP-Link.