Apple führte Clips im Jahr 2017 als einfaches Tool ein, um kurze Videos ohne professionelle Bearbeitung zu erstellen. Die App ermöglichte es den Nutzern, quadratische Clips aufzunehmen, Untertitel, Filter, Musik und AR-Effekte hinzuzufügen. Sie wurde als kreative Alternative für Nutzer positioniert, die Inhalte „im Moment“ – im Stil der sozialen Netzwerke – erstellen wollten, schreibt Compakt.DE.
Doch nur wenige Jahre später begann Clips an Relevanz zu verlieren. Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube entwickelten das Format der Kurzvideos weiter – mit algorithmischer Reichweite, integrierten Effekten und Monetarisierung. Clips blieb hingegen eine eigenständige App ohne soziale Infrastruktur – ein entscheidender Nachteil.
Warum Clips eingestellt wird: Ein Projekt seiner Zeit
Die offizielle Entscheidung von Apple, die Unterstützung für Clips zu beenden, war nur folgerichtig. Die App wird nicht mehr aktualisiert und wurde aus dem App Store entfernt. Nutzer, die sie zuvor installiert hatten, können sie zwar auf Geräten mit iOS 26 erneut herunterladen, doch Apple garantiert keine stabile Funktion in Zukunft.
Analysten nennen mehrere Hauptgründe für die Einstellung:
- Fehlende Integration mit sozialen Plattformen. Clips bot keinen direkten Veröffentlichungsweg zu TikTok oder Instagram.
- Begrenzte Funktionen. Trotz AR-Unterstützung entwickelte sich die App nicht in Richtung KI oder aktueller Video-Trends.
- Mangelndes Geschäftspotenzial. Apple sah in Clips keine lukrative Perspektive, da Nutzer dort deutlich weniger Zeit verbrachten als auf TikTok.
Reaktionen der Nutzer: Nostalgie statt Aufschrei
Die Nachricht über das Ende von Clips löste keine Empörungswelle aus. Die meisten Nutzer nahmen sie gelassen auf, da die App nie zu einem Massenphänomen wurde. In sozialen Medien wird Clips als „interessantes Experiment“ bezeichnet – seiner Zeit voraus, aber chancenlos gegenüber spezialisierten Plattformen. Einige iPhone-Besitzer erinnern sich, Clips für kurze Festtagsvideos oder Schulprojekte genutzt zu haben, doch die Mehrheit wechselte längst zu Alternativen wie CapCut, InShot oder TikTok.
Folgen für Apple und den Kurzvideo-Markt
Das Ende von Clips signalisiert eine strategische Neuausrichtung von Apple. Das Unternehmen konzentriert sich nun darauf, Videofunktionen direkt in iOS zu integrieren – etwa durch KI-Tools in den Apps „Fotos“ und „Kamera“. Für die Branche zeigt dies: Selbst große Konzerne können keine eigenständigen Video-Plattformen erfolgreich betreiben, wenn die soziale Komponente fehlt. Heute erwarten Nutzer mehr als nur Schnittfunktionen – sie wollen teilen, interagieren und Inhalte monetarisieren. Zuvor wurde auch über den Einbruch des Kryptomarkts um 400 Milliarden US-Dollar berichtet.