Der globale Kryptowährungsmarkt reagierte mit einem abrupten Einbruch auf Donald Trumps Ankündigung, 100-prozentige Zölle auf chinesische Waren einzuführen. Innerhalb einer Stunde nach dem Truth-Social-Post beliefen sich die Verluste der Investoren auf über sechs Milliarden US-Dollar. Der Einbruch betraf nahezu alle wichtigen Krypto-Assets, darunter Bitcoin, Ethereum und XRP, berichtet Compakt.DE.
Die Märkte interpretierten den Schritt Washingtons als Signal für eine neue Welle des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Investoren begannen, Kapital aus riskanten Anlagen abzuziehen, während algorithmische Liquidationen den Abverkauf weiter beschleunigten.
Altcoins verzeichnen die größten Verluste
Besonders stark betroffen waren Kryptowährungen der zweiten Ebene – Ethereum, Solana, Dogecoin und andere Altcoins mit hoher Volatilität und großem Hebel. In einigen Fällen fielen ihre Preise um mehr als 25–30 %. Bitcoin verlor zwar rund 10 % an Wert, hielt sich aber besser als andere Coins. Institutionelle Anleger betrachten ihn weiterhin als relativ „sicheren“ digitalen Vermögenswert in Krisenzeiten, was die geringeren Verluste teilweise erklärt.
Bitcoins Verhalten nach Trumps Zollankündigung
Nach einem kurzfristigen Einbruch unter 110 000 US-Dollar begann Bitcoin sich zu erholen, doch der Markt bleibt instabil. Die Stärkung des US-Dollars, steigende geopolitische Risiken und die Erwartung neuer Handelsbeschränkungen erhöhen den Druck zusätzlich. Trotz einer teilweisen Erholung bleibt die Volatilität hoch. Investoren reduzieren ihre Positionen und warten auf klarere Signale der Fed und des Weißen Hauses. Analysten erwarten, dass sich Bitcoin mittelfristig im Bereich von 100 000 – 120 000 US-Dollar stabilisieren könnte.
Gründe für den Preisverfall der Kryptowährungen
Der Absturz des Kryptomarkts legte strukturelle Schwächen des Sektors offen. Ein großer Teil des Handels erfolgt mit Hebelwirkung – selbst geringe Schwankungen führen daher zu massenhaften Liquidationen. Wenn tausende Stop-Orders gleichzeitig ausgelöst werden, sinkt die Liquidität und der Preis fällt noch weiter. Auch der psychologische Faktor spielte eine Rolle: verunsicherte Anleger flüchteten in „sichere Häfen“ wie den US-Dollar, Gold und kurzfristige Staatsanleihen der USA.
Folgen von Trumps Aussagen für Anleger und Märkte
Die Welt der Kryptowährungen hat erneut ihre Abhängigkeit von politischen Entscheidungen bewiesen.
- Risikoneubewertung: Nach der Serie von Liquidationen überdenken viele Trader ihre Strategien mit hohem Hebel.
- Strengere Aufsicht: Regulierungsbehörden in den USA und Asien bereiten Maßnahmen zur Begrenzung der Hebelwirkung auf Kryptobörsen vor.
- Bitcoin-Dominanz: Altcoins haben Marktanteile verloren, Kapital fließt zurück in die Leitwährung.
- Wachsender Bedarf an Stablecoins: Investoren suchen Zuflucht in Dollar-gebundenen Token.
Trumps Ankündigung wurde zum Belastungstest für den Markt – nur Projekte mit echter wirtschaftlicher Substanz werden die nächste Phase finanzieller Turbulenzen überstehen.
Prognosen: Was Kryptoanleger jetzt erwarten können
Analysten erwarten kurzfristige Volatilität und eine allmähliche Erholung der Marktkapitalisierung, sofern sich die politische Rhetorik nicht weiter verschärft. Sollte der Handelskrieg zwischen den USA und China eskalieren, könnten risikoreiche Anlagen – darunter Kryptowährungen – erneut stark getroffen werden. Mittelfristig wird das Verhalten der Regulierungsbehörden entscheidend sein. Sollten Regierungen strengere Aufsichtsregeln einführen, müsste sich die Kryptobranche stärker an die Normen des traditionellen Finanzsystems anpassen. Zuvor berichteten wir auch über den Roboter Figure 03.