Microsoft hat offiziell bestätigt: Nutzerinnen und Nutzer von Windows 10 im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) erhalten kostenlose Sicherheitsupdates bis zum 14. Oktober 2026. Die Entscheidung betrifft Privatpersonen in den EU-Ländern sowie in Island, Norwegen und Liechtenstein und ist das Ergebnis von Verhandlungen mit der Verbraucherorganisation Euroconsumers. Während Nutzer in den USA rund 30 Dollar für dieselben Updates zahlen müssen, profitieren Europäer von dem kostenlosen Programm Extended Security Updates (ESU), berichtet Compakt.DE.
Warum Microsoft die kostenlosen Sicherheitsupdates verlängert
Euroconsumers setzte sich für den kostenlosen Zugang zu Updates ein. Das Unternehmen stand unter Druck, da frühere Pläne, den Zugang über Gebühren oder die Offenlegung persönlicher Daten zu regeln, gegen EU-Vorgaben zum digitalen Markt hätten verstoßen können. Der Digital Markets Act (DMA) verpflichtet marktbeherrschende Anbieter wie Microsoft, faire und zugängliche Bedingungen zu gewährleisten.
Bedingungen für den Erhalt kostenloser Windows-10-Updates
Um die kostenlosen ESU nutzen zu können, müssen Windows-10-Systeme mit einem Microsoft-Konto verknüpft werden. Dadurch kann der Nutzer verifiziert und die Sicherheit der Updates gewährleistet werden. Euroconsumers bezeichnete diese Anforderung als „angemessen und rechtskonform“, da sie mit den EU-Datenschutz- und Marktregeln übereinstimmt.
Unterschiede zwischen europäischen und US-Nutzern
Während die USA an einem kostenpflichtigen Update-Modell festhalten, schafft Europa einen Präzedenzfall für verbraucherfreundliche Digitalpolitik. Das europäische Modell zeigt, wie kollektives Handeln von Verbrauchern reale Vorteile für Millionen von Nutzern schaffen kann. Diese Entscheidung könnte ähnliche Programme auch in anderen Regionen anstoßen.
Was das für Nutzer in Deutschland bedeutet
Nach Einschätzung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stärkt die Entscheidung die Cybersicherheit. Nutzer gewinnen mehr Zeit, um auf Windows 11 umzusteigen oder ihre bestehenden Geräte sicher weiter zu betreiben. Das BSI empfiehlt, alle verfügbaren Updates sofort zu installieren, um neue Sicherheitslücken zu schließen. Rund 50 % der PCs in Deutschland laufen noch mit Windows 10, sodass die Entscheidung einen großen Teil der Nutzer betrifft und sowohl Privathaushalten als auch kleinen Unternehmen finanzielle Entlastung und bessere Planbarkeit bietet.
Auswirkungen auf die zukünftige Update-Politik
Experten erwarten, dass Microsoft künftig stärker auf die Anforderungen von Regulierungsbehörden und Verbraucherorganisationen reagieren wird. Der Erfolg der Vereinbarung mit Euroconsumers zeigt, dass transparente und faire Update-Strategien mit dem Wettbewerbs- und Datenschutzrecht der EU vereinbar sind. Dieser Fall könnte als Modell für die zukünftige Software-Regulierung dienen. Zuvor berichteten wir auch, wie man kostenlosen Zugang zu Sora 2 von OpenAI erhält.