Auf der Ausstellung Brave1 Defense Tech Valley 2025 wurde die Drohne „Zozulja“ vorgestellt – eine Entwicklung von Warbirds of Ukraine, die einen neuen Standard für die unbemannte Luftfahrt der ukrainischen Streitkräfte setzt. Das Modell ist für den Einsatz gegen Ziele in Entfernungen bis zu 2100 km ausgelegt und gehört damit zu den reichweitenstärksten seiner Klasse, berichtet Compakt.DE.
Technische Daten des UAV „Zozulja“
Das technische Profil der „Zozulja“ vereint eine leichte Konstruktion, große Reichweite und moderne Steuerungssysteme, was den Einsatz auch bei langen und anspruchsvollen Missionen ermöglicht.
- Maximale Startmasse: 170 kg
- Gefechtskopf: 10–50 kg (abhängig von der Reichweite)
- Flugreichweite: bis 2100 km (mit 10–15 kg Nutzlast), 1100 km (mit 50 kg Gefechtskopf)
- Reisegeschwindigkeit: 130 km/h, maximal 180 km/h
- Antrieb: Einzylinder-Benzinmotor, Hybridversion in Planung
- Navigationssysteme: Inertial- und visuelle Navigation, Schutz vor Spoofing, CRPA-Antennen gegen elektronische Störungen
Diese Konfiguration erlaubt Einsätze auch ohne GPS und über große Distanzen in Umgebungen mit starker elektronischer Gegenwirkung.
Vorteile für die ukrainischen Streitkräfte
Die „Zozulja“ zeichnet sich durch ihre große Reichweite aus, wodurch präzise Angriffe weit hinter der Frontlinie möglich sind. Der Aufbau erlaubt verschiedene Startarten – per Katapult oder von einer Startbahn –, während das Fahrwerk Tests und Abnahmen vor dem Einsatz erleichtert.
Das Navigationssystem nutzt eigene Algorithmen mit CRPA-Technologie, wodurch der Kurs auch unter elektronischer Störung stabil bleibt. Der Stückpreis von rund 40 000 US-Dollar ermöglicht Serienbeschaffung und breite Nutzung. Dank einer vereinheitlichten Bedienoberfläche können Piloten, die bereits mit anderen Modellen des Herstellers vertraut sind, das System schnell erlernen.
Mögliche Einschränkungen
Trotz des hohen Potenzials weist die „Zozulja“ einige Grenzen auf. Bei maximaler Distanz kann sie nur 10–15 kg Nutzlast transportieren, sodass für maximale Wirkung kürzere Routen bevorzugt werden sollten. Zudem ist ihre Geschwindigkeit geringer als bei Jet-Modellen, was die Ankunftszeit beeinflussen kann.
Witterungseinflüsse – starker Wind oder Niederschläge – können Reichweite und Präzision mindern. Weiterentwicklungen bei Kommunikation und Antrieb sollen die Autonomie und Stabilität bei langen Operationen verbessern.
Serienproduktion und Einsatz
Die „Zozulja“ ist bereits vom ukrainischen Verteidigungsministerium zertifiziert und wird an Einheiten geliefert. Rund 100 Stück haben Kampferprobungen bestanden und Ziele in besetzten Gebieten getroffen. Geplant sind weitere Versionen: Aufklärer, Relaisdrohne, Munitions-Träger und Abfangmodell.
Vergleich mit anderen ukrainischen Projekten
Parallel zum Start der Drohne begann auch die Serienproduktion der Rakete „Sapsan“ mit etwa 300 km Reichweite und einem 480-kg-Gefechtskopf. Zusammen bilden diese Systeme ein flexibles Arsenal für tiefe Schläge und die Abwehr russischer Kräfte. Zuvor berichteten wir bereits über die Mixed-Reality-Brille Moohan XR von Samsung.