Gefälschte SSDs: Wie Marktplätze mit Fake-Hardware überschwemmt wurden

Die Nachfrage nach günstigen Speichermedien fördert den Markt für Fälschungen. Hunderte Verkäufer auf Online-Plattformen bieten SSDs und USB-Sticks mit scheinbar attraktiven Eigenschaften an – 2 TB, 4 TB, USB 3.0, Metallgehäuse, moderner Type-C-Anschluss. Alles wirkt glaubwürdig – bis das Gerät in die Hände eines aufmerksamen Nutzers gelangt, berichtet Compakt.DE.

Wie man eine gefälschte SSD-Festplatte erkennt

Optisch sehen gefälschte Laufwerke oft nahezu perfekt aus. Doch schon wenige Schritte reichen aus, um eine Fälschung zu entlarven:

  • Kein SMART-Support: Wenn das Laufwerk die Selbstüberwachungsfunktion nicht unterstützt, ist das ein erstes Warnsignal.
  • Nur USB 2.0: Trotz der Angabe USB 3.0 ist die tatsächliche Schreibgeschwindigkeit auf 16–20 MB/s begrenzt – deutlich unter dem Normalwert.
  • Auffälliger Gerätename: Das Laufwerk erscheint z. B. als „Flash USB Disk 3.0“ – ein zu allgemeiner Name ohne Markenbezug.
  • Fehlender ordentlicher Controller: Das Gerät „simuliert“ das Schreiben von Daten, speichert aber tatsächlich nur einen Bruchteil.

Das ist keine bloße technische Ungenauigkeit. Es hat konkrete Auswirkungen auf die Datensicherheit.

Risiken für Nutzer: Datenverlust ohne Vorwarnung

Mit Tools wie ValiDrive oder H2testw lässt sich schnell herausfinden, dass anstelle der angegebenen 4 TB tatsächlich nur 48 GB verfügbar sind – in Extremfällen sogar weniger.

So funktioniert ein nicht zertifiziertes Gerät:

Daten werden nur im „festgelegten Bereich“ gespeichert. Alles darüber hinaus wird zwar scheinbar gespeichert, aber in Wahrheit ignoriert. Der Nutzer glaubt, die Datei sei sicher – doch beim Öffnen erhält er Fehlermeldungen oder zufällige Daten.

So gehen Archive, Dokumente und Fotos unwiederbringlich verloren.

Wie man ein Speichermedium vor dem Einsatz testet

Bevor Sie sensible Daten auf einem neuen externen Laufwerk speichern, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Laden Sie ValiDrive nur von der offiziellen Quelle herunter.
  2. Testen Sie die angegebene Kapazität.
  3. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit den Produktspezifikationen.
  4. Bei Abweichungen: Rückgabe einleiten und eine ehrliche Bewertung hinterlassen.

Das dauert 10–15 Minuten, kann aber später viel Ärger und Datenverlust ersparen.

Wie man gefälschte SSDs und USB-Sticks vermeidet

  • Meiden Sie No-Name-Marken ohne Website, Support oder Garantie.
  • Verlassen Sie sich nicht nur auf positive Bewertungen – viele davon könnten gefälscht sein.
  • Vorsicht bei extrem günstigen Preisen. Echte SSDs mit 1–2 TB kosten selten unter 30–40 $.
  • Kaufen Sie nur bei seriösen Händlern mit Rückgaberecht.

Gefälschte Speichermedien sind nicht nur ein technisches Problem. Sie sind ein Werkzeug digitalen Betrugs und gefährden wertvolle Daten Tausender Nutzer. Vorsicht, Prüfung und gesunder Menschenverstand sind der beste Schutz vor diesen „Schnäppchen“. Früher haben wir darüber geschrieben, dass Harvard einen ultradünnen Chip für Quantencomputer entwickelt hat.

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