In der Nacht zum 30. Juli 2025 versuchte das australische Raumfahrtunternehmen Gilmour Space Technologies erstmals seit 50 Jahren wieder eine Rakete vom eigenen Boden aus zu starten. Der Start erfolgte vom privaten Bowen Orbital Spaceport in Queensland. Doch nur 14 Sekunden nach dem Abheben geriet die dreistufige Feststoffrakete Eris außer Kontrolle, explodierte in der Luft und stürzte in unmittelbarer Nähe der Startrampe ab. Es gab keine Verletzten, aber der Vorfall sorgte für internationale Aufmerksamkeit – Compakt.DE.
Trotz des spektakulären Fehlschlags bezeichnete Gilmour den Start als „erfolgreichen Testabschnitt“ und kündigte weitere Versuche im Rahmen desselben Programms an. Die gesammelten Telemetriedaten sollen genutzt werden, um technische Schwachstellen zu analysieren und künftige Starts zu stabilisieren.
Was man über die Eris-Rakete wissen muss
Die Eris ist eine 25 Meter hohe dreistufige Feststoffrakete, konzipiert für kleine Nutzlasten bis zu 215 kg auf sonnensynchrone Umlaufbahnen. Gilmour Space vermarktet sie als „kosteneffiziente Lösung für staatliche und kommerzielle Mikrosatelliten“. Der Start am 30. Juli sollte diese Ambitionen erstmals demonstrieren. Der Raketenmotor lief zwar 23 Sekunden, doch die Rakete war nur 14 Sekunden in der Luft, bevor ein automatischer Notabbruch ausgelöst wurde.
Verzögerungen seit März: Sturm, Technikprobleme, Wetter
Der Start von Eris wurde mindestens fünfmal verschoben. Zunächst wegen Zyklon Alfred, später wegen technischer Pannen. Eine kuriose Episode ereignete sich, als ein Kakadu angeblich Kabel am Startturm anknabberte – ein Vorfall, den das Unternehmen allerdings dementierte. Weitere Verzögerungen gingen auf die wechselhaften Wetterbedingungen im Bundesstaat Queensland zurück.
Internationale Parallelen: Erfolgreiche und gescheiterte Raketenstarts weltweit
Die Explosion von Eris steht nicht allein. Auch andere Raumfahrtnationen hatten 2024–2025 Rückschläge:
- In Japan explodierte Kairos, die Rakete von Space One, beim Start.
- In den USA verlor SpaceX einen Starship-Prototypen noch vor Zündung.
- Südkorea hingegen brachte erfolgreich einen Satelliten mit der Nuri-Rakete ins All.
- Europas Vega C gelang nach langer Pause ein erfolgreicher Comeback-Start.
Australien zeigt mit Eris Ambition, muss jedoch die technologische Basis deutlich verbessern.
Schadet der Rückschlag dem Ruf von Gilmour Space?
Experten bewerten den Vorfall differenziert. Die Lernkurve privater Anbieter wie SpaceX (Falcon 1) oder Rocket Lab (Electron) sei vergleichbar. Gilmour Space, gegründet 2012, wird von der Australischen Raumfahrtagentur unterstützt. Ein zweiter Start von Eris ist noch für 2025 geplant – diesmal mit realer Nutzlast. Das Unternehmen strebt eine Führungsrolle im privaten Raumfahrtsektor der Südhalbkugel an. Zuvor berichteten wir darüber, wann die neue Version von GPT-5 erscheint – das sagt OpenAI.
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