Ein heftiger Sturm hat Rumänien getroffen und in Berg- und Stadtregionen erhebliche Schäden angerichtet. Am stärksten betroffen sind der Kreis Brașov und die Hauptstadt Bukarest. Sturmböen warfen Hunderte von Bäumen um, die Infrastruktur und Dutzende von Autos beschädigten. In den Karpaten blieben Tausende von Häusern und Hotels aufgrund unterbrochener Stromleitungen ohne Elektrizität, berichtet die Zeitung Compakt.DE.
Seit Freitagabend arbeiten die Energieversorger rund um die Uhr, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Ohne Licht sind weiterhin beliebte Tourismusorte wie Bran, Fundata und Moeciu, die von Urlaubern aus aller Welt besucht werden.
Touristen in den Bergen auf 2000 Metern Höhe festgehalten
Besonders schwierig war die Situation für Touristen, die sich während des Sturms in den Bergen aufhielten. Der Bergrettungsdienst teilte mit, dass vier polnische Staatsbürger auf etwa 2000 Metern Höhe aufgrund von Schneefall und starkem Wind festsaßen. Die Rettungsaktion dauerte bis tief in die Nacht, endete aber glücklich – die Touristen wurden unverletzt evakuiert.
Bukarest unter Windschlägen
Auch in der rumänischen Hauptstadt war die Lage ernst. Laut dem Notfalldienst wurden in Bukarest über 200 Bäume umgestürzt. Dadurch wurden mindestens 160 Autos sowie Stromkabel und Werbetafeln schwer beschädigt.
Die Stadtverwaltung rief die Bewohner auf, ihre Fahrzeuge nicht unter Bäumen zu parken und Spaziergänge in Parks zu vermeiden, bis die Aufräumarbeiten abgeschlossen sind.
Überschwemmung in Constanța – Wasser bis zu einem halben Meter hoch
Während starker Regenfälle verwandelten sich die Straßen der Küstenstadt Constanța in Flüsse. Zeugen berichten, dass der Wasserstand in einigen Vierteln einen halben Meter erreichte. Rettungskräfte evakuierten Fahrzeuge aus überfluteten Gebieten, und die Kanalbetriebe arbeiteten im Notbetrieb.
Europa im Griff des Sturms „Emy“
Meteorologen erklären, dass das Unwetter in Rumänien mit dem mächtigen Sturm „Emy“ zusammenhängt, der über Nordwesteuropa tobt. Er verursachte Flugausfälle in den Niederlanden, Störungen am Flughafen Amsterdam und Stromprobleme in Norwegen.
Experten warnen, dass sich die Wetterfronten weiter nach Südosten bewegen, weshalb Rumänien noch mehrere Tage mit schwierigen Wetterbedingungen rechnen muss.
Wettervorhersagen und Warnungen für Touristen
Der Nationale Wetterdienst Rumäniens hat die „gelbe Warnstufe“ wegen starker Winde, Schneeregen und möglicher Eisbildung auf Bergstraßen ausgerufen. Touristen wird geraten, Reisen in die Karpaten zu verschieben und die Wettervorhersage regelmäßig zu verfolgen. Die Regierung betonte, dass alle Rettungsdienste in erhöhter Alarmbereitschaft bleiben. Zuvor berichteten wir auch über die katastrophalen Überschwemmungen in Bulgarien.