Russland erhöht Mehrwertsteuer zur Finanzierung des Krieges

Russland hebt Mehrwertsteuer auf 22% zur Kriegsfinanzierung

Die russische Regierung hat der Staatsduma den Haushaltsentwurf für 2026–2028 vorgelegt. Ein zentrales Element ist die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von 20% auf 22%. Das Finanzministerium erklärte offen: Das Hauptziel dieses Schrittes ist die Finanzierung von Verteidigung und Sicherheit. Nach Berechnungen sollen allein im Jahr 2026 zusätzliche Einnahmen von rund 1,2 Billionen Rubel erzielt werden, berichtet das Nachrichtenportal Compakt.DE.

Tatsächlich wird die Steuerlast auf Bevölkerung und Unternehmen abgewälzt, um das Rekorddefizit von 3,8 Billionen Rubel im Haushalt auszugleichen.

Wie sich die Mehrwertsteuererhöhung auf die Wirtschaft auswirkt

Die Anhebung der Mehrwertsteuer wird zwangsläufig zu steigenden Preisen für Waren und Dienstleistungen führen. Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Betriebe, werden gezwungen sein, den neuen Satz in ihre Preise einzukalkulieren. Dies droht eine weitere Inflationswelle auszulösen – vor dem Hintergrund eines bereits instabilen Rubels. Besonders betroffen sind Branchen mit niedrigen Margen: Einzelhandel, Bauwesen, Dienstleistungssektor. Schon jetzt stehen mehr als 20% der Bauunternehmen aufgrund von Rekordzinsen für Hypotheken und geringer Nachfrage kurz vor der Insolvenz, und die Mehrwertsteuererhöhung wird die Krise noch verschärfen.

Reaktion von Gesellschaft und Wirtschaft auf die Steueränderung

In der Gesellschaft wurde die Nachricht über die Steuererhöhung als weiteres Signal aufgenommen: Der Krieg wird auf Kosten der Bürger finanziert. Soziale Netzwerke sind voll von Kommentaren über steigende Lebenshaltungskosten und eine neue Welle der Verarmung. Wirtschaftsverbände warnen: Dies werde die Attraktivität für Investitionen weiter senken und zu Arbeitsplatzverlusten führen. Für Verbraucher bedeutet es nicht nur höhere Preise, sondern auch weniger Auswahl und sinkende Qualität von Produkten.

Warum die Regierung diesen Schritt trotz Risiken geht

Der Kreml setzt auf Steuererhöhungen, da es keine alternativen Einnahmequellen gibt. Sanktionen und Angriffe auf die Ölinfrastruktur haben die Deviseneinnahmen bereits verringert. Auslandsverschuldung ist eingeschränkt, und eine Reduzierung der Kriegsausgaben wird in Moskau nicht einmal diskutiert. Offiziell bezeichnet die Regierung die Wirtschaft als „stabil“, doch die tatsächlichen Maßnahmen zeigen das Gegenteil: Die Steuerpolitik dient als Instrument zur Flickschusterei im Haushalt.

Was die Russen in den kommenden Jahren erwartet

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer ist nur der erste Schritt einer Reihe von Krisenmaßnahmen. Die Bürger müssen künftig mehr für Lebensmittel, Wohnungen und grundlegende Dienstleistungen bezahlen. Unternehmen geraten unter noch stärkeren Druck, was Arbeitslosigkeit und eine Schrumpfung des Marktes verschärfen wird. Damit verwandelt sich die neue Steuer faktisch in eine Art „Kriegsabgabe“, auch wenn sie offiziell anders bezeichnet wird. Die Russen finanzieren die aggressive Politik des Kremls direkt aus ihren Taschen – mit langfristigen Folgen für Wirtschaft und Lebensstandard. Zuvor berichteten wir darüber, wie viel man in Island verdienen muss, um ohne Sozialhilfe leben zu können.