In der polnischen Stadt Legnica nahm die Polizei einen 29-jährigen Mann fest. Er soll versucht haben, ein Kreuz von der Kuppel der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche „Mariä Himmelfahrt“ zu stehlen. Nach Angaben der Ermittler plante er den Diebstahl allein und bereitete sich sorgfältig vor. Er glaubte offenbar, das Kreuz bestehe aus Silber, und wollte es absägen, schreibt Compakt.DE.
Anklagen und mögliche Strafen
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann drei Straftaten vor: versuchten Diebstahl, vollendeten Diebstahl und die Schändung einer religiösen Stätte. In Polen drohen für die Entweihung religiöser Symbole bis zu zwei Jahre Haft. Einbruchdiebstahl kann noch härter bestraft werden. Die Ermittler prüfen weitere Details, der Verdächtige sitzt weiter in Untersuchungshaft.
Vorbereitung und frühere Taten
Die Ermittlungen zeigen, dass der Mann der Kirche schon zuvor schaden wollte. Er hatte versucht, die Kupferverkleidung der Sakristei abzubauen. Eine Alarmanlage vereitelte damals sein Vorhaben. Für den jüngsten Angriff nahm er sogar eine Leiter im Wert von mehr als 1.600 Zloty von einem Lieferwagen, um auf die Kuppel zu gelangen.
Reaktion der Gemeinde
Die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde in Legnica reagierte empört. Das Kreuz auf der Kuppel ist nicht nur Schmuck, sondern ein wichtiges Glaubenssymbol. Die Mitglieder fürchten, dass solche Taten das Sicherheitsgefühl und den Respekt vor religiösen Werten in der multikulturellen Gesellschaft Polens schwächen.
Wie es weitergeht
Das Gericht prüft nun den Fall. Fachleute erwarten ein Urteil, das neue Maßstäbe für den Schutz religiöser Denkmäler setzt. Für die Behörden ist der Vorfall ein Hinweis, die Sicherheit von Kulturgütern und Heiligtümern zu verstärken – vor allem dort, wo nationale Minderheiten ihre Gotteshäuser pflegen. Zuvor berichteten wir über einen Skandal um eine Stadträtin und einen ukrainischen Taxifahrer in Danzig.