Polen stärkt Sicherheit: Schutzräume in Sportanlagen

Polen plant Schutzräume in Sporthallen und Schwimmbädern

Polen hat ein umfassendes Programm zur Stärkung der Sicherheit der Bürger gestartet, das die Einrichtung von Schutzräumen in Sportanlagen vorsieht. Nach einem Regierungsbeschluss sollen Turnhallen und Schwimmbäder künftig eine Doppelfunktion erfüllen – Orte für Sport und sichere Rückzugsräume bei Notfällen. Die Maßnahme ist Teil des Zivilschutz- und Verteidigungsprogramms für 2025–2026 mit einem Budget von fast 34 Mrd. Złoty, berichtet die Compakt.DE.

Prüfung der Sicherheitsanforderungen bestehender Anlagen

Eine spezielle interministerielle Arbeitsgruppe mit Vertretern der Verteidigungs-, Innen- und Sportressorts beginnt bereits diese Woche damit, zu prüfen, inwieweit bestehende Turnhallen und Schwimmbäder die Anforderungen für die Einrichtung von Schutzräumen erfüllen. Gebäude mit Kellern oder Technikräumen werden nach entsprechender Anpassung und Verstärkung der Tragkonstruktionen als potenzielle Unterkünfte betrachtet.

Neue Baustandards

Sport- und Tourismusminister Jakub Rutnicki erklärte, dass in den Entwürfen neuer Hallen und Schwimmbäder künftig verpflichtend Platz für Schutzräume vorgesehen wird. Besondere Aufmerksamkeit gilt Objekten an Schulen: Dort sollen die Schutzräume nach skandinavischem Vorbild, insbesondere aus Finnland, in die Bildungsinfrastruktur integriert werden.

Finanzierung und Rolle der Kommunen

Im Jahr 2025 werden für das Programm 16,7 Mrd. Złoty bereitgestellt, davon 5 Mrd. für kommunale Projekte. 2026 steigt die Finanzierung auf 17,2 Mrd. Die Kommunalverwaltungen übernehmen eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung, da sie für den Betrieb vieler Sportkomplexe verantwortlich sind.

Wiederbelebung alter Infrastruktur

Einer der ersten Schritte ist die Revitalisierung von Schutzräumen in den sogenannten „Jahrtausendschulen“. Diese Gebäude verfügten einst über Räume zum Schutz der Bevölkerung, haben jedoch durch jahrelange Nichtnutzung ihre Funktion verloren. Die Sanierung soll schnell mehr sichere Flächen schaffen, ohne neue Gebäude errichten zu müssen.

Internationaler Kontext und gesellschaftliche Bedeutung

Die Entscheidung Polens, verpflichtende Schutzräume in Sportstätten einzuführen, folgt einem europäischen Trend, öffentliche Infrastruktur mit Sicherheitskomponenten zu verbinden. Dieser Ansatz erhöht nicht nur den Schutz der Bevölkerung, sondern nutzt bestehende Ressourcen effizient. Für die Bürger bedeutet das, dass Turnhallen und Schwimmbäder weiterhin für Freizeit zugänglich bleiben und zugleich zuverlässige Rückzugsorte bei Bedrohungen darstellen. Zuvor berichteten wir darüber, ob grüne Kartoffeln essbar sind.