Der deutsche Kanzler Friedrich Merz erklärte, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nur dann zu Verhandlungen bereit sei, wenn dies seinen eigenen Interessen entspreche. Das Interview, das am Abend des 2. September veröffentlicht wurde, spiegelt den Skeptizismus der Bundesregierung hinsichtlich eines schnellen Endes des Krieges in der Ukraine wider, berichtet die Compakt.DE.
Warum Putin Verhandlungen ablehnt
Nach Ansicht von Merz ist der russische Präsident derzeit an der Fortsetzung der Kämpfe interessiert, da er glaubt, so die Kontrolle über die besetzten Gebiete sichern zu können. Gespräche seien für den Kreml nicht relevant, da die Aufrechterhaltung der militärischen Dynamik mehr Vorteile bringe als Zugeständnisse.
Die Rolle des wirtschaftlichen Drucks auf Russland
Der Kanzler betonte, dass der Schlüssel zur Beendigung des Krieges nicht nur im militärischen Bereich liege. Ein entscheidender Faktor sei die Verstärkung des wirtschaftlichen Drucks auf Russland. „Wir müssen Bedingungen schaffen, unter denen es unmöglich wird, eine Kriegswirtschaft aufrechtzuerhalten“, sagte Merz. Sanktionen sowie Einschränkungen beim Zugang zu Technologien und Finanzmitteln könnten damit zu wirksamen Instrumenten werden, um den Kreml an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Aussichten auf Kriegsfortsetzung und Unterstützung für die Ukraine
Merz räumte ein, dass der Krieg noch lange andauern könnte und ein direktes Treffen zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj derzeit nicht absehbar sei. Zugleich unterstrich er, dass die Stärkung der „Koalition der Willigen“, die der Ukraine militärische, finanzielle und politische Unterstützung leistet, für Deutschland und Frankreich oberste Priorität habe. Diese Zusammenarbeit solle gewährleisten, dass Kiew im Angesicht des Aggressors nicht allein gelassen werde.
Was Merz’ Aussagen für die internationale Politik bedeuten
Die Äußerungen des Kanzlers verdeutlichen die konsequente Haltung Berlins: Russland ist nicht zu einem konstruktiven Dialog bereit, solange es Vorteile im Krieg sieht. Für die Verbündeten ist dies ein Signal, dass der Konflikt andauern könnte und die europäische sowie transatlantische Unterstützung für die Ukraine stabil bleiben muss. Zuvor berichteten wir, dass Polen legt Gesetzentwurf zu Sozialleistungen für Ausländer vor.