Der US-Präsident Donald Trump erklärte, dass er eine endgültige Entscheidung über weiteren Druck auf Russland und seine wichtigsten Wirtschaftspartner erst nach der Rückkehr des Sondergesandten Steve Witkoff aus Moskau treffen werde. Die Erklärung erfolgte während einer Pressekonferenz im Weißen Haus, bei der Trump betonte, dass er auf die Ergebnisse der Gespräche in Russland warte. Er enthielt sich konkreter Maßnahmen, insbesondere zu möglichen 100-Prozent-Zöllen, machte jedoch deutlich, dass seine Administration zu entschlossenen Schritten bereit sei, berichtet Compakt.DE.
„Wir werden sehen, was in der nächsten ziemlich kurzen Zeit passiert“, sagte der Präsident.
Welche Rolle spielt Steve Witkoff bei den Verhandlungen?
Am Mittwoch, dem 6. August, landete Witkoffs Flugzeug auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo. Der Gesandte, bekannt für seine Beteiligung an Verhandlungen im Nahen Osten, erhielt das Mandat, kritische Sicherheitsfragen zu erörtern, insbesondere die Einstellung russischer Angriffe auf die Ukraine. Trump betonte, dass die russische Seite auf dieses Treffen gedrängt habe und die USA „klare Signale“ in Richtung eines Friedensabkommens erwarteten.
Was ändert sich in der Sanktionspolitik der USA?
Trump betonte erneut, dass die aktuelle Situation eine Folge der Politik seines Vorgängers Joe Biden sei, die seiner Meinung nach ins „Chaos“ geführt habe. Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen erwägt das Weiße Haus Sanktionen gegen russische Energieexporte sowie Beschränkungen für Drittstaaten, die russisches Öl und Gas kaufen. Besonders betroffen wären Länder, die laut Trump „ein doppeltes Spiel spielen“.
Ist eine wirtschaftliche Isolierung Russlands durch neue Zölle möglich?
Trump schließt die Einführung von 100-Prozent-Zöllen auf russische Exporte oder auf Importe aus Ländern, die mit Moskau zusammenarbeiten, nicht aus. Dies würde nicht nur Energieträger betreffen, sondern auch eine breitere Palette von Waren, die eine Devisenquelle für Russland darstellen. Analysten gehen davon aus, dass eine solche Entscheidung die Architektur des globalen Energiemarktes radikal verändern, aber auch eine neue Inflationswelle in Europa und Asien auslösen könnte.
Was ist nach dem 8. August zu erwarten?
Der US-Präsident setzte eine Frist bis zum 8. August. Sollte der Kreml bis dahin keine Friedensbereitschaft zeigen, wird das Weiße Haus ein Maßnahmenpaket verkünden, darunter wirtschaftliche Isolierung und Informationskampagnen. Auch ein Rückgang des Weltölpreises ist ein Druckmittel: Laut Trump könnte schon ein Preisverfall um 10 US-Dollar Putin dazu bewegen, seine aggressiven Absichten zu überdenken. Zuvor berichteten wir auch: Trump plant Chip-Zölle – die USA holen sich die Kontrolle über Halbleiter zurück.