Meteoropathie (auch Wetterfühligkeit genannt) ist ein Zustand, bei dem sich das körperliche oder seelische Wohlbefinden eines Menschen durch Wetterfaktoren wie Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, geomagnetische Stürme oder Frontwechsel verändert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt sie nicht als eigenständige Krankheit an, doch zahlreiche Studien belegen physiologische Reaktionen des Körpers auf klimatische Schwankungen, berichtet Compakt.DE.
Laut Ärzten der Universität München zeigen etwa 30 % der Europäer eine erhöhte Sensibilität gegenüber plötzlichem Wetterwechsel. In der Ukraine, so das Gesundheitsministerium, hat die Zahl wetterfühliger Menschen zugenommen – vor allem infolge allgemeiner gesundheitlicher Belastung durch Stress und Krieg.
Symptome der Wetterfühligkeit
Am häufigsten äußert sich die Wetterfühligkeit durch:
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Blutdruckschwankungen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Allgemeine Schwäche und Konzentrationsverlust
- Schlafstörungen
- Herzrhythmusstörungen oder Verschlimmerung chronischer Leiden
Physiologisch hängt dies mit der Fähigkeit des Körpers zusammen, auf äußere Reize zu reagieren. Beispielsweise führt ein Abfall des Luftdrucks zu einem niedrigeren Sauerstoffgehalt in der Luft – kritisch für Menschen mit koronarer Herzkrankheit oder Anämie.
Wie Wetterumschwünge Blutdruck und Herz-Kreislauf-System beeinflussen
Der Blutdruck ist einer der empfindlichsten Indikatoren für Wetterreaktionen. Bei sinkendem Luftdruck kann der Blutdruck bei Hypertonikern paradox ansteigen – als Kompensationsmechanismus zur Aufrechterhaltung der Blutzirkulation bei Sauerstoffmangel.
Nach Angaben der American Heart Association steigen die kardiovaskulären Risiken an Tagen mit starkem Wetterumschwung deutlich an. Besonders kritisch sind Übergänge von kalter zu warmer Front mit Temperaturunterschieden über 10 Grad innerhalb eines Tages.
Ursachen der Wetterfühligkeit und Risikogruppen
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für Wetterfühligkeit gehören:
- Chronische Erkrankungen: Bluthochdruck, Asthma, Osteochondrose, vegetative Dystonie
- Nervliche Erschöpfung: häufiger Stress, Angstzustände, Depression
- Alter: Je älter eine Person, desto wetterempfindlicher ist sie
- Hormonelles Ungleichgewicht: z. B. bei Frauen in den Wechseljahren oder im PMS
Studien der Jagiellonen-Universität (Polen) belegen, dass wetterfühlige Menschen oft einen verminderten Tonus des vegetativen Nervensystems aufweisen – jener Teil des Nervensystems, der Herz, Kreislauf und Atmung steuert.
Warum sich die Symptome bei geomagnetischen Stürmen verstärken
Geomagnetische Stürme stellen einen weiteren Faktor biologischen Stresses dar. Bei Sonnenstürmen steigt der Fluss geladener Teilchen, die das elektromagnetische Feld der Erde beeinflussen. Dies kann das zentrale Nervensystem stören, den Schlaf verschlechtern und Ängste auslösen.
Menschen mit hoher Wetterempfindlichkeit berichten über verstärkte Symptome an solchen Tagen: Reizbarkeit, Zittern, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisprobleme.

Was hilft gegen Wetterfühligkeit?
Wetterfühligkeit ist keine Krankheit im engeren Sinne, sondern ein Zeichen gestörter Anpassung. Dennoch gibt es wirksame Maßnahmen zur Stabilisierung:
Stabilisierung des Gefäßtonus
Kardiologen empfehlen tägliche Spaziergänge an der frischen Luft, moderate Bewegung, Wechselduschen sowie Verzicht auf Alkohol und Nikotin – zur Stärkung der Gefäße.
Schlafrhythmus stabilisieren
Neurophysiologen betonen: Man sollte täglich zur selben Zeit ins Bett gehen und aufstehen – auch am Wochenende. Der Verzicht auf Bildschirme vor dem Schlafengehen und Schlafhygiene verbessern die Anpassung an äußere Reize.
Ernährung anpassen
Lebensmittel mit Magnesium, Kalium, Omega-3-Fettsäuren und ausreichend Wasser helfen, den Elektrolythaushalt zu stabilisieren – besonders an heißen oder windigen Tagen.
Vorbeugung gegen Wetterfühligkeit
Die effektivste Strategie ist die Stärkung der körpereigenen Anpassungsmechanismen. Prävention umfasst:
- Regelmäßige ärztliche Kontrollen (v. a. beim Kardiologen und Neurologen)
- Planung von Aktivitäten unter Berücksichtigung der Wettervorhersage
- Stressvermeidung
- Abhärtung (z. B. barfuß im Gras oder Wasser gehen)
- Einsatz pflanzlicher Präparate (in Absprache mit dem Arzt)
Wenn Kopfschmerzen, Herzbeschwerden oder Blutdruckveränderungen länger als drei Tage anhalten und von Übelkeit, Ohnmacht oder Atemnot begleitet werden, ist ein Arztbesuch unerlässlich. Wetterfühligkeit kann auch ernsthafte Erkrankungen überdecken.

Wetterfühligkeit ist keine Krankheit im engeren Sinn, sondern ein deutliches Signal, dass der Körper Unterstützung braucht. Wer seine Schwachstellen kennt und systematisch gegensteuert, kann Symptome lindern und die allgemeine Belastbarkeit gegen äußere und innere Stressfaktoren stärken. Zuvor informierten wir über „Walnussblätter im Garten: Was tun damit und warum Vorsicht geboten ist“.
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