EU startet neue Phase gegen Konversionstherapie

EU verstärkt Kampf gegen Konversionstherapie

Die Europäische Union hat eine neue Phase im Kampf gegen sogenannte Konversionstherapie gestartet. Diese Methoden sollen angeblich sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität „verändern“. Fachleute halten sie für schädlich und wissenschaftlich unbegründet. Die EU reagiert damit auf wachsende öffentliche Unterstützung und unterschiedliche nationale Gesetze, berichtet Compakt.DE.

Was die EU-Kommission plant

Am 7. Oktober kündigte die EU-Kommission an, den Kampf gegen Konversionstherapie zu verstärken. Sie sammelt Daten aus allen 27 Mitgliedstaaten. Ein EU-weites Verbot liegt in nationaler Verantwortung. Die Kommission will jedoch Beweise liefern und den Staaten helfen, solche Praktiken zu stoppen. So soll verhindert werden, dass sie als „psychologische Beratung“ erscheinen.

Eine Million Unterschriften für ein Verbot

Im Mai unterzeichneten mehr als eine Million EU-Bürger eine Petition. Sie fordern ein vollständiges Verbot der Konversionstherapie in ganz Europa. Diese Initiative erhöhte den Druck auf Brüssel und machte das Thema politisch noch wichtiger.

Was Konversionstherapie bedeutet

Konversionstherapie umfasst Methoden, die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität verändern sollen. Diese Ansätze beruhen oft auf der falschen Annahme, dass Homosexualität eine Störung ist. Forschungen zeigen, dass sie psychische Schäden verursachen und diskriminierend wirken.

Wo sie schon verboten ist

Malta, Deutschland, Frankreich und Griechenland haben Konversionstherapie bereits verboten. Auch Norwegen führte 2023 ein Verbot ein. Innerhalb der EU kann die Kommission Empfehlungen geben, Beweise koordinieren und Betroffene unterstützen. Die nationalen Parlamente entscheiden jedoch über strafrechtliche Maßnahmen.

Wie die EU vorgehen will

Die EU-Kommission prüft, wie Konversionstherapie in den Mitgliedstaaten angeboten wird. Dabei geht es um Formen solcher „Behandlungen“, ihre Kanäle und rechtliche Bewertungen. Ziel ist es, gemeinsame Standards zu schaffen, nationale Gesetze zu stärken und Betroffene besser zu schützen.

Mit dieser Initiative setzt die EU ein klares Signal. Sie will koordinieren, unterstützen und aufklären. Ein EU-weites Verbot bleibt Sache der Mitgliedstaaten. Doch Brüssel bereitet den Weg, damit Entscheidungen schneller und einheitlicher fallen – im Sinne der Menschenrechte und einer modernen Medizin. Zuvor berichteten wir über die Rückkehr von Océane Dodin in den Profitennis nach einer Brustoperation.