Porsche am Rande der Insolvenz: Gründe für den Gewinneinbruch um 91 % beim deutschen Hersteller

Der operative Gewinn von Porsche ist im zweiten Quartal 2025 auf 154 Millionen Euro gesunken – ein Rückgang von fast 91 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1,7 Milliarden Euro). Es ist der stärkste Quartalsrückgang der Marke seit über einem Jahrzehnt. Auch der Gesamtumsatz des Unternehmens ging zurück – um 12,9 % auf 8,3 Milliarden Euro, berichtet Compakt.DE unter Berufung auf Bild.

Während der Mutterkonzern Volkswagen eine Erholung verzeichnet (991 Millionen Euro operativer Gewinn im Zeitraum April bis Juni), schnitten Porsche und Audi deutlich schlechter ab – und lagen sogar hinter der Kernmarke VW in Bezug auf die finanziellen Kennzahlen.

Welche Märkte am stärksten betroffen sind: China und die USA

Internen Angaben zufolge hat der chinesische Markt – ein strategisch besonders wichtiger Sektor für Porsche – den größten Rückschlag verursacht. Die Absätze in der Volksrepublik gingen deutlich zurück, bedingt durch schärfere Konkurrenz, rückläufige Nachfrage und makroökonomische Unsicherheiten. In den USA belasten gestiegene Importzölle und hohe Logistikkosten das Geschäft. Zusammen mit den hohen Investitionen in die Umstellung des Modellportfolios führte dies zu einem spürbaren Druck auf die Gewinnmargen.

Hohe Investitionen in E-Mobilität, langsamer Ertrag

Der Wandel hin zur Elektromobilität bleibt eine strategische Herausforderung. Porsche investiert in neue Modelle und Produktionskapazitäten, doch die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bleibt bisher hinter den Erwartungen zurück. Die Umstellung ist teuer, die Gewinne instabil. Im Jahr 2025 beschleunigte Porsche die Entwicklung neuer Plattformen und Batterietechnologien – mit Milliardenaufwand, der sich bisher nicht kurzfristig in der Gewinnrechnung niederschlägt.

Optimierung und Stellenabbau: Porsches Plan bis 2029

Als Reaktion auf die sinkende Rentabilität kündigte das Unternehmen an, bis 2029 bis zu 1.900 Arbeitsplätze in der Region Stuttgart abzubauen. Parallel dazu wird ein neues Kostenreduzierungsprogramm entwickelt. In einer internen Mitteilung warnte CEO Oliver Blume vor weiteren harten Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen. Die Kürzungen betreffen nicht nur die Produktion – auch Führungsstrukturen in Forschung, Entwicklung und Marketing werden überprüft. Ob geplante Projekte im Bereich Elektromobilität gestoppt werden, kommentiert Porsche nicht.

Wann Porsche den vollständigen Finanzbericht veröffentlicht

Der vollständige Halbjahresfinanzbericht von Porsche – inklusive Nachsteuerergebnisse – soll kommenden Mittwoch veröffentlicht werden. Bis dahin äußert sich das Unternehmen nicht offiziell. Analysten zufolge wirft das drastische Minus nicht nur Fragen zur strategischen Ausrichtung Porsches auf, sondern auch zum bisherigen Status der Marke als „Finanzpuffer“ des Volkswagen-Konzerns. Zuvor berichteten wir über die Eris-Rakete, die 14 Sekunden nach dem Start explodierte – was beim historischen Raketenstart in Australien geschah.

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