Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg richtet schwere Schäden an

Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden

Was als kontrollierte Maßnahme geplant war, entwickelte sich in Hanau zu einem folgenschweren Zwischenfall. Wie die Redaktion von compakt.de berichtet, sollte am Donnerstag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gezielt gesprengt werden. Die Verantwortlichen gingen dabei von einer deutlich schwächeren Bombe aus. Tatsächlich handelte es sich jedoch um eine Sprengbombe mit erheblich größerer Zerstörungskraft. Die Folgen trafen zahlreiche Anwohner völlig unvorbereitet.

Dies berichtet compakt.de unter Berufung auf BILD

Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden

Fehleinschätzung des Blindgängers als Ursache

Der zentrale Grund für die massiven Schäden liegt in einer falschen fachlichen Einschätzung. Experten waren zunächst davon ausgegangen, dass es sich um eine Phosphor- beziehungsweise Brandbombe handelte. Diese Annahme beeinflusste maßgeblich die geplanten Sicherheitsvorkehrungen. Tatsächlich wurde erst nach der Explosion klar, dass eine Sprengbombe detoniert war. Die reale Sprengkraft überstieg die Erwartungen deutlich. Dadurch verloren vorbereitete Schutzmaßnahmen ihre Wirksamkeit.

Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden

Warum eine Entschärfung ausgeschlossen war

Bereits im Vorfeld hatten die Behörden erklärt, dass eine klassische Entschärfung nicht möglich sei. Der Zünder der Bombe war stark beschädigt und galt als extrem instabil. Ein Versuch der Entschärfung hätte ein unkalkulierbares Risiko bedeutet. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung für eine kontrollierte Sprengung. Dieses Verfahren wird häufig eingesetzt, wenn andere Optionen ausscheiden. In diesem Fall erwies sich die Maßnahme jedoch als unzureichend abgesichert.

Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden
Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden

Zerstörungen an Wohnhäusern und Umgebung

Trotz eines aufgebauten Schutzwalls aus mit Wasser gefüllten Überseecontainern kam es zu erheblichen Schäden. Die Explosion war so stark, dass die Druckwelle über die Schutzvorrichtungen hinausging. Fensterscheiben zerbarsten, Dächer wurden beschädigt und Wohnungen verwüstet. Insgesamt sind 28 Wohnungen betroffen, mindestens eine davon gilt derzeit als unbewohnbar. Nach Angaben der Stadt sind rund 58 Bewohner direkt von den Schäden betroffen.

Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden

Maßnahmen nach der Explosion

Unmittelbar nach der Detonation wurden mehrere Straßenzüge gesperrt. Diese Maßnahme dient sowohl der Sicherheit als auch dem Schutz vor Einbrüchen in beschädigte Gebäude. Zwei Statiker des Technischen Hilfswerks prüfen seitdem die Bausubstanz der betroffenen Häuser. Erst nach Abschluss dieser Untersuchungen kann entschieden werden, welche Bereiche wieder freigegeben werden. Bis dahin bleibt die Situation für viele Anwohner ungewiss.

Evakuierung und Folgen für die Anwohner

Schon vor der Sprengung mussten rund 4500 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Viele von ihnen rechneten damit, noch am selben Tag zurückkehren zu können. Nach der Explosion ist jedoch klar, dass dies für einige Familien nicht möglich sein wird. Die Unsicherheit belastet besonders jene, deren Wohnungen beschädigt wurden. Neben dem materiellen Schaden spielt auch die psychische Belastung eine große Rolle. Die Stadt steht vor der Aufgabe, kurzfristige Lösungen für die Betroffenen zu finden.

Bombensprengung in Hanau geht schief: schwere Schäden

Weihnachten nicht im eigenen Zuhause

Oberbürgermeister Claus Kaminsky erklärte, dass einige Familien das Weihnachtsfest voraussichtlich nicht dort verbringen können, wo sie es geplant hatten. Diese Aussage verdeutlicht die Tragweite der Situation. Für viele bedeutet das eine spontane Umstellung der Feiertagsplanung. Ersatzunterkünfte und Unterstützungsangebote werden derzeit geprüft. Die kommenden Tage sollen zeigen, wie schnell Hilfe organisiert werden kann.

Reaktionen der Behörden und weitere Schritte

Ein Sprecher der Stadt räumte offen ein, dass man von einer falschen Bombenart ausgegangen sei. Gleichzeitig betonten die Verantwortlichen, dass es keine Verletzten gegeben habe. Dieser Umstand gilt als das wichtigste Ergebnis des Einsatzes. Der entstandene Sachschaden ist jedoch erheblich und wird derzeit detailliert erfasst. In den nächsten Tagen sollen weitere Gutachten folgen. Erst danach lässt sich abschätzen, wie lange die Auswirkungen der Explosion das Leben in Hanau beeinflussen werden.

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