Türkei erwartet 4,1 Mrd. Euro Gewinn vom Zangezur-Korridor

Türkei prognostiziert 4,1 Mrd. Euro Gewinn Zangezur-Korridor

Die Türkei prognostiziert einen Gewinn von 4,1 Milliarden Euro aus dem Zangezur-Korridor innerhalb von 30 Jahren. Nach Einschätzung des Ministers für Verkehr und Infrastruktur, Abdulkadir Uraloğlu, soll das Projekt zudem ein Frachtvolumen von 15 Millionen Tonnen sichern und gilt damit als eines der Schlüsselelemente der regionalen Logistik, berichtet Compakt.DE.

Was ist der Zangezur-Korridor?

Der Korridor verläuft durch die Region Sjunik in Armenien und verbindet das Kernland Aserbaidschans mit seiner Exklave Nachitschewan sowie mit der Türkei. Dadurch entsteht eine direkte Transportachse über den Südkaukasus, die Ankaras Rolle im Transit zwischen der Kaspischen Region und Europa stärkt.

Potenzial für den regionalen Handel

Durch den Korridor erwartet die Türkei erweiterte Möglichkeiten für Export und Import sowie eine vertiefte Zusammenarbeit mit Aserbaidschan. Das Projekt könnte eine wettbewerbsfähige Alternative zu bestehenden Transportrouten darstellen, die derzeit für die Lieferung von Energieträgern und Waren aus Asien nach Europa genutzt werden.

Geopolitische Bedeutung des Projekts

Der Zangezur-Korridor hat nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine strategische Dimension. Seine Umsetzung verändert das Kräftegleichgewicht in der Region, eröffnet neue Chancen für die Türkei und Aserbaidschan und verstärkt zugleich die Abhängigkeit Armeniens von regionalen Vereinbarungen. Für Europa bedeutet dies eine Erweiterung der Lieferwege im globalen Wettbewerb.

Historischer Kontext

Die Idee des Korridors entstand nach dem Ende des Krieges in Bergkarabach im Jahr 2020. Seitdem schreitet das Projekt als Teil einer umfassenderen Strategie zur Entwicklung von Verkehrsnetzen im Südkaukasus voran. Seine Umsetzung könnte sowohl die Wirtschaft der Region als auch die internationalen Beziehungen beeinflussen. Zuvor berichteten wir, dass China in Peking eine große Militärparade vorbereitet.