Frankreich bestellt italienische Botschafterin wegen Salvinis Aussagen ein

Frankreich ruft Italiens Botschafterin wegen Salvinis Worten

Frankreich hat offiziell die italienische Botschafterin Emanuela D’Alessandro ins Außenministerium einbestellt, als Reaktion auf scharfe Äußerungen des italienischen Vizepremiers Matteo Salvini. Seine Kommentare über Präsident Emmanuel Macron im Zusammenhang mit einer möglichen Stationierung europäischer Soldaten in der Ukraine wurden in Paris als inakzeptabel bewertet. Diplomaten betonten, dass solche Aussagen das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Ländern beschädigen, berichtet Compakt.DE.

Was Salvini über Macron und die Ukraine sagte

Am 20. August erklärte Matteo Salvini in Bezug auf Macrons Haltung zur verstärkten militärischen Unterstützung der Ukraine, dass Italien seine Soldaten keinesfalls entsenden werde. Der Politiker fügte sarkastisch hinzu, dass der französische Präsident, wenn er europäische Truppen in der Ukraine sehen wolle, selbst „das Gewehr nehmen und an die Front gehen“ solle. Diese Worte verbreiteten sich schnell in den Medien und lösten in Paris heftige Reaktionen aus.

Reaktion von Paris und diplomatische Folgen

Das französische Außenministerium betonte, dass Salvinis Aussage den jüngsten bilateralen Abkommen zwischen den beiden Ländern widerspreche. In Paris erinnerte man an die gemeinsame Unterstützung der Ukraine, die einen Verteidigungskrieg gegen die russische Aggression führt. Solche Äußerungen stellten nach Ansicht französischer Diplomaten die strategische Partnerschaft zwischen Frankreich und Italien, die über Jahrzehnte gewachsen ist, in Frage.

Macrons Position zur Unterstützung der Ukraine

Emmanuel Macron hat wiederholt die Notwendigkeit betont, die europäische Einheit bei der Unterstützung Kyjiws zu wahren. Der französische Präsident kündigte die Vorbereitung eines Treffens der sogenannten „Koalition der Willigen“ an, bei dem die Partnerländer weitere Schritte zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit abstimmen sollen. Er unterstrich, dass Frieden nur möglich sei, wenn Russland die Aggression beende und jede Lösung auf der Achtung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine basiere.

Warum dieser diplomatische Konflikt für Europa wichtig ist

Die Äußerungen Salvinis und die Reaktion Frankreichs verdeutlichten die Spannungen in den innereuropäischen Diskussionen über den Krieg in der Ukraine. Trotz der formalen Einheit in der Unterstützung Kyjiws vertreten einzelne Staats- und Regierungschefs unterschiedliche Positionen zum Grad der militärischen Beteiligung. Der diplomatische Zwischenfall zwischen Paris und Rom zeigt, dass die Abstimmung einer gemeinsamen Strategie eine schwierige Aufgabe bleibt, insbesondere vor neuen Entscheidungen über Militärhilfe für die Ukraine. Zuvor berichteten wir, dass Verena Hubertz als dritte Ministerin in den Mutterschaftsurlaub geht.