Gipfel in Alaska: Trump und Putin verändern das Kräftegleichgewicht

Trump-Putin-Gipfel in Alaska Neue Machtbalance im Konflikt

Der Gipfel in Alaska zwischen Donald Trump und Wladimir Putin wurde zu einem Ereignis, das die Kräfteverhältnisse im Konflikt deutlich veränderte. Obwohl formell keine Abkommen unterzeichnet wurden, zeigte bereits das Format des Treffens den Ausstieg Russlands aus der Isolation und die Bereitschaft Washingtons zu Zugeständnissen. Putin erhielt nicht nur symbolische Anerkennung, sondern auch reale politische Vorteile, berichtet Compakt.DE.

Warum begann der Sieg des Kremls schon auf der Flugzeugtreppe?

Das Treffen in Anchorage wurde von Gesten begleitet, die in der Diplomatie von großer Bedeutung sind. Trumps persönlicher Empfang Putins auf dem Flughafen, der rote Teppich und die Teilnahme des US-Militärs an der Zeremonie signalisierten: Moskau ist nicht länger der isolierte Aggressor. Die Pressekonferenz eröffnete ausgerechnet Putin, was wie eine bewusste Betonung seines Status als gleichwertiger oder gar dominierender Partner wirkte.

Warum werden die USA keine Sanktionen gegen Russland verhängen?

Eines der Schlüsselergebnisse der Gespräche war die Streichung der sogenannten „Sekundärsanktionen“ gegen Käufer von russischem Öl und Gas von der Tagesordnung. Dies wäre der schmerzhafteste Schlag für die russische Wirtschaft gewesen. Nach dem Gespräch mit Putin räumte Trump offen ein, dass er derzeit nicht beabsichtigt, diese Maßnahmen voranzutreiben. Diese Entscheidung erlaubt es dem Kreml, die finanzielle Stabilität zu bewahren und den Krieg weiter zu finanzieren.

Welche Sicherheitsgarantien für die Ukraine?

Ein unerwarteter Moment war das Signal aus Washington über die Bereitschaft, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben. Das Format ist noch nicht festgelegt, doch wird ein Modell ähnlich zu Artikel 5 der NATO diskutiert. Dies stellt eine deutliche Abkehr von Trumps früherer Position dar, wonach die Probleme der Ukraine ausschließlich europäische Angelegenheit seien. Gleichzeitig wurden die Garantien Teil eines Pakets, das territoriale Zugeständnisse umfasst. Für Kiew ist dies ein Dilemma: Sicherheit im Austausch gegen den Verlust eines Teils seines Territoriums.

Waffenruhe in der Ukraine ohne tatsächliche Feuerpause

Trump versprach, dass das Hauptziel des Gipfels die Beendigung der Kampfhandlungen sei. Doch nach den Verhandlungen fiel das Wort „Waffenruhe“ nicht einmal. Stattdessen sprach der US-Präsident von einem „schnellen Friedensabkommen“, das der Kreml zu seinen Bedingungen durchzusetzen versucht. Das bedeutet: Eine tatsächliche Feuerpause ist in naher Zukunft nicht zu erwarten.

Was steckt hinter dem „Territorientausch“?

Für den größten Aufruhr sorgte Trumps Erklärung über eine Einigung mit Putin zum Thema „Territorientausch“. Details sind nicht bekannt, doch schon die Tatsache, dass dieses Thema erörtert wurde, widerspricht den bisherigen US-Garantien, das Schicksal der Ukraine nicht ohne Kiew zu entscheiden. Auch wenn Trump betonte, dass niemand die Ukraine zwingen werde, solche Bedingungen anzunehmen, erzeugten seine Worte eine Atmosphäre von Druck und Unsicherheit.

Prognosen für die weitere Entwicklung

Es wird erwartet, dass der nächste Schritt ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Putin unter US-Vermittlung sein könnte. Im Kreml jedoch wird die Existenz solcher Pläne bereits öffentlich bestritten. Für die Ukraine besteht die größte Herausforderung darin, aufgezwungene Zugeständnisse zu vermeiden und gleichzeitig das neue Interesse Washingtons an Sicherheitsgarantien zu nutzen. Zuvor berichteten wir, dass Trump erklärte: Xi Jinping verspreche keine Gewalt gegen Taiwan.