Präsident Trump ändert seinen Kurs: vom Flirten mit dem Diktator zum Druck auf den Kreml

US-Präsident Donald Trump sieht keine Perspektive mehr in persönlichen Absprachen mit Wladimir Putin. Anstelle von Diplomatie setzt er nun auf Sanktionen, Zolldrohungen und verstärkte Unterstützung westlicher Partner, berichtet Compakt.DE.

Warum Trump seine Haltung gegenüber Putin überdacht hat

Bereits während seiner ersten Amtszeit bemühte sich Trump öffentlich um einen direkten Draht zum Kremlchef und bezeichnete die Kontakte als „pragmatisch“. Im Jahr 2025 hat sich der Ton geändert: Laut Angaben des Weißen Hauses habe der Präsident das Vertrauen in Putin als Verhandlungspartner verloren und konzentriert sich nun auf harte Druckmittel. Die Trump-Administration sieht laut The Wall Street Journal wirtschaftlichen Druck als wirkungsvoller an als diplomatische Lösungsansätze, die sich im Kontext des Krieges in der Ukraine als ineffektiv erwiesen haben.

Was sich in der US-Strategie gegenüber Russland ändert: Sanktionen und Zölle

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, erklärte, der Präsident sei bereit, neue Sanktionsmechanismen und Zollmaßnahmen einzuführen, sollte Moskau nicht innerhalb von neun Tagen einem Waffenstillstand zustimmen. Dabei gehe es nicht nur um personenbezogene Maßnahmen, sondern auch um sekundäre Sanktionen gegen Staaten, die mit Russland zusammenarbeiten. Der Fokus liegt auf der militärisch-technischen Unterstützung und Aufrüstung von Partnern in Europa und Asien.

Was Analysten sagen: Taten hinken der Rhetorik hinterher

Trotz der markanten Aussagen hat die Trump-Regierung bis August keine neuen Sanktionspakete beschlossen. Bestehende Maßnahmen wurden teilweise abgeschwächt oder überarbeitet. Laut dem ehemaligen US-Diplomaten Edward Fishman ist die Sanktionspolitik seit dem 20. Januar praktisch zum Stillstand gekommen. Das Finanzministerium betont, die Arbeit gehe weiter – über 200 Millionen Dollar an Strafen seien verhängt worden. Doch bislang bleibt die neue Strategie auf der Ebene politischer Erklärungen.

Skepsis unter Verbündeten und innerhalb der Regierung

Europäische Partner verzichten auf öffentliche Bewertungen, äußern sich jedoch in Hintergrundgesprächen zurückhaltend. Anlass zur Sorge gibt die Diskrepanz zwischen den öffentlichen Aussagen aus Washington und dem tatsächlichen Handeln – insbesondere im Bereich Waffenlieferungen, Sanktionskoordination und dem Umgang mit China als Vermittler. Im Weißen Haus räumt man ein, dass sich die strategische Neuausrichtung noch in der Abstimmung mit dem Kongress befinde.

Was Trumps Kurswechsel für Russland bedeutet

Die formale Abkehr von einer persönlichen Erwartungshaltung gegenüber Putin bedeutet nicht automatisch eine Rückkehr zu einer aggressiven US-Außenpolitik. Doch sie beendet eine symbolische Linie, die lange Zeit im Zentrum der „Neustart“-Bemühungen gegenüber dem Kreml stand. Der Fokus liegt nun auf Bedingungen und Konsequenzen – nicht auf individuellen Deals.

Der angekündigte Strategiewechsel gegenüber Russland markiert einen Wandel: weg von persönlicher Diplomatie, hin zu instrumentellem Druck. Solange keine konkreten Maßnahmen folgen, bleibt dies jedoch ein politischer Rahmen ohne Substanz. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Trump seiner Rhetorik auch tatsächliche Schritte folgen lässt. Zuvor haben wir über gefälschte SSDs berichtet: So wurden Verkaufsplattformen mit Fake-Hardware überschwemmt.

Schreibe einen Kommentar